Jun 272012
 

Dank an die Bergrettung für die gemeinsame Übung und die Zurverfügungstellung des Beitrages

 

Großübung der Bergrettungs-Ortsstelle Hermagor mit 3 Feuerwehren im Bereich Radnig am 8.6.2012

 

Es ist schon eine liebe Tradition, dass wir alle 1-2 Jahre eine gemeinsame Übung mit der örtlichen Feuerwehr durchführen.

Für dieses Jahr haben wir mit dem Kommandanten der FF-Radnig, Herrn Gerd Beneke, eine größere Aktion geplant. Und zwar sollten zusätzlich noch die FF-Möschach und die FF-Hermagor mit eingebunden werden.

Um diese Rettungsorganisationen auch dementsprechend zu fordern wurde ein interessantes Szenario ausgearbeitet. Und zwar wurde eine Übungsannahme vorbereitet, die auf den ersten Blick nicht unbedingt herausfordernd erschien, in der praktischen Umsetzung aber durchaus ihre Tücken zeigte.

 

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Die Feuerwehren und die Bergrettung wurden um 18:30 Uhr zum Rüsthaus der FF-Radnig beordert. Dort wurde den Einsatzleitern von einem „italienischen“ Schwammerlklauber

gemeldet, dass einer seiner Freunde im Bereich des Wasserfalles westlich von Radnig über unwegsames Gelände abgestürzt ist und unter einem Baum eingeklemmt zum Liegen gekommen war. Daraufhin haben sich er und ein weiterer Kollege auf den Weg gemacht um Hilfe zu holen. Leider kamen sie in immer unwegsameres Gelände in dem noch dazu kein handy-Empfang war. Daraufhin haben sich die beiden noch einmal getrennt. Schließlich konnte er endlich Alarm auslösen.

Die jeweiligen Einsatzleiter organisierten sich rasch und legten fest, dass zuallererst der Suchhund der Bergrettung samt Hundeführer in Richtung des vordringlichen Suchbereiches aufbrechen soll. Diese beiden wurden von einem ortskundigen Bergretter begleitet.

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Weiters wurden den Einsatzleitern ein Schriftführer und ein EDV-Spezialist zugeteilt, der das Suchgebiet anhand der GPS-Daten fest hielt. Die restlichen Mannschaften aus Bergrettung und Feuerwehr wurden angewiesen, zwei Suchketten zu bilden. Zum rechten und zum linken Rand der Suchketten wurde je ein GPS-Träger beordert. Diese zwei Teams machten sich sofort auf ins Suchgebiet.

Nach ca. einer halben Stunde hatte der Suchhund bereits den ersten Verunfallten aufgefunden und aufgrund dessen Lage, eingeklemmt unter einem ca. 40 m langen Baum, wurde die FF-Hermagor angefordert, die in ihrem Rettungsinventar ein Hebekissen hatte. Leider konnte dieses nicht eingesetzt werden da der Hydraulikschlauch nur eine Reichweite bis max. 70 m vom Fahrzeug weg hat. So musste der Verletzte mit Schaufel und Pickel freigelegt und anschl. versorgt werden. Bald darauf wurde, diesmal vom Hundeführer, der zweite Abgängige im sogenannten Tiefenbach an einer extrem steilen und unwegsamen Stelle gesichtet. Da dieser offensichtlich auch verletzt war, wurden die Rettungskräfte in die Nähe beordert und die Bergrettung bereitete eine Steilbergung vor. Mit Seilrollen wurden zwei Retter gesichert zum Verunfallten hinuntergelassen und dieser anschließend medizinisch erstversorgt. Aufgrund der angenommenen Verletzung wurde er in die mit einer Vakuummatratze ausgestattete Unfalltrage gelegt und die Bergung vorbereitet. Jetzt machten sich die zwei im Vormonat durchgeführte Ausbildungsabende bezahlt in denen der Umgang mit der „Pro-Traction“ (Umlenkrolle mit Sicherungsmechanismus) beübt wurde. Zwischenzeitig musste die FF-Radnig einen Hubschrauberlandeplatz vorbereiten damit der erste Schwerverletzte abtransportiert werden konnte. Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit war dementsprechende Eile geboten.

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Schlussendlich konnte auch die Steilbergung erfolgreich abgeschlossen werden indem unsere Bergrettungsärztin den Verletzten medizinisch für den weiteren Abtransport vorbereitete. Die Einsatzkräfte wurden daraufhin auf Anweisung der Einsatzleiter zum Feuerwehrhaus Radnig zurück beordert.

Bei der folgenden Schlussbesprechung der Einsatzleiter wurde die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen den Rettungsorganisationen hervorgehoben und gleichzeitig die Notwendigkeit betont, diese Übungen auch in den Folgejahren mit den verschiedenen Inhalten abzuhalten.

Den finalen Abschluss bildete, wie kann es auch anders sein, wenn man mit Kollegen der Feuerwehr gemütlich zusammensitzt, ein oder zwei Elektrolytgetränke mit Schaum.

Hermagor, Juni 2012

Reinhold Ressi, Ortsstellenleiter

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 Veröffentlicht von am 7:13